Als Bünd­nis Ret­tet Ham­burgs Natur set­zen wir uns für den Erhalt aller Grün­flä­chen und Natur­räu­me ein.

Wer wir sind:

  • Wil­der Wald bleibt! (Wil­helms­burg): 10 ha Pio­nier­wald sol­len für neue Woh­nun­gen und Gewer­be gero­det wer­den.
  • Nein zu Ober­bill­wer­der (Ober­bill­wer­der): Mehr als 160 ha Marsch­land­schaft wer­den für Neu­bau­ten zer­stört. Jahr­zehn­te alter Baum­be­stand weicht Stra­ßen­an­bin­dun­gen.
  • Kli­ma­schutz­in­itia­ti­ve Voll­höf­ner Wald (Alten­wer­der): 45 ha Pio­nier­wald sol­len für Logis­tik­hal­len abge­holzt wer­den, falls bis 2023 kei­ne alter­na­ti­ven Flä­chen gefun­den wer­den.
  • Ret­tet das Diek­moor! (Lan­gen­horn): 16 ha Land­schafts­schutz­ge­biet sol­len für 700 Woh­nun­gen tro­cken­ge­legt wer­den.

Wachsende Bäume statt wachsende Stadt!

Der Ham­bur­ger Senat hält immer noch an sei­ner ver­al­te­ten, neo­li­be­ra­len Poli­tik der wach­sen­den Stadt fest, will wei­ter Gewer­be ansie­deln und jähr­lich 10.000 neue Woh­nun­gen bau­en. Dabei ist die Flä­che Ham­burgs bereits zu 39% ver­sie­gelt. Mehr Indus­trie und Neu­bau­woh­nun­gen bedeu­ten auf der begrenz­ten Flä­che Ham­burgs zwangs­läu­fig wei­ter zuneh­men­de Flä­chen­ver­sie­ge­lung und die Zer­stö­rung wei­te­rer Natur­räu­me, Bio­to­pe und natur­be­las­se­ner Öko­sys­te­me. Auch die zwang­haf­te Fer­tig­stel­lung der nicht mehr zeit­ge­mä­ßen Auto­bahn A26 Ost trägt dazu bei. Damit wer­den Men­schen und Tie­ren wich­ti­ge Lebens­grund­la­gen genom­men, aber Art. 20a GG gilt auch in Ham­burg: “Der Staat schützt auch in Ver­ant­wor­tung für die künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen die natür­li­chen Lebens­grund­la­gen und die Tie­re.”

Auch in Hamburg: gegen Klimakrise und Artensterben!

Natur­flä­chen sind wich­ti­ge Kli­ma­puf­fer. Jeder Baum, jede Grün­flä­che, jeder See oder jeder Qua­drat­me­ter Moor ver­rin­gert die glo­ba­le Kli­ma­er­hit­zung, ver­bes­sert das Mikro­kli­ma in den Stadt­tei­len und rei­nigt die Luft. Misch­wäl­der sind an hei­ßen Som­mer­ta­gen 10°C küh­ler als ihre Umge­bung. Wäl­der und Grün­flä­chen sind unse­re natür­li­chen, kos­ten­lo­sen Kli­ma­an­la­gen, die dar­über hin­aus Lebens­räu­me für unzäh­li­ge Tie­re bie­ten. Mit­ten in der glo­ba­len Kli­ma­kri­se und dem welt­wei­ten Arten­ster­ben ist es unver­ant­wort­lich, intak­te Öko­sys­te­me und jahr­zehn­te­al­ten Baum­be­stand zu zer­stö­ren — über­all und egal wie klein sie sind! Wenn wir die Kli­ma­kri­se und das Arten­ster­ben noch auf­hal­ten wol­len, brau­chen wir jeden Baum, jede Hecke, jede Wie­se und jede nicht ver­sie­gel­te Flä­che. Absur­der­wei­se rief Bun­des­bau­mi­nis­te­rin Kla­ra Gey­witz im Juli 2022 dazu auf, Flä­chen wie z.B. Park­plät­ze zu ent­sie­geln, um Bäu­me zu pflan­zen. Nahe­lie­gend und res­sour­cen­spa­rend wäre: Natur­flä­chen erhal­ten und bereits ver­sie­gel­te Flä­chen für den Woh­nungs­bau nut­zen.

Natur UND bezahlbarer Wohnraum für alle!

Es gibt in Ham­burg vie­le leer­ste­hen­de (Zweit-)Wohnungen, unge­nutz­te Büro‑, Gewerbe‑, Indus­trie- und Hafen­flä­chen, die für Wohn­raum genutzt wer­den kön­nen. Aber statt Inves­to­ren dazu zu brin­gen, schad­stoff­be­las­te­te Böden und bestehen­de Gebäu­de zu sanie­ren, wer­den städ­ti­sche Grün­flä­chen an pri­va­te Inves­to­ren zur Bebau­ung ver­ge­ben. Es ist in Ham­burg bil­li­ger, Natur zu ver­nich­ten, als Brach­flä­chen und Leer­stand zu nut­zen — weil der Wert über Jahr­zehn­te gewach­se­ner Öko­sys­te­me nicht bezif­fert wird. Gegen den Wohn­raum­man­gel setzt der rot-grü­ne Senat immer noch auf “bau­en, bau­en, bau­en”. Aber seit 2011 sind die Mie­ten in Ham­burg um 27 % gestie­gen, wäh­rend die Zahl der Sozi­al­woh­nun­gen von 99.944 auf 77.491 redu­ziert wur­de. Der Kapi­ta­lis­mus bie­tet offen­sicht­lich kei­ne Lösun­gen für den Wohn­raum­man­gel, son­dern ist Teil des Pro­blems.

Ausgleichflächen? Weit, weit weg!

Weil in Ham­burgs bereits alle geeig­ne­ten Flä­chen bebaut oder ver­plant sind, wer­den die not­wen­di­gen Aus­gleich­flä­chen in benach­bar­te Bun­des­län­der “out­ges­our­ced”. Wie sol­len die­se, in bis zu 40 km Ent­fer­nung, Ein­fluss auf das loka­le Mikro­kli­ma haben oder für die Nah­erho­lung der Anwohner:innen erreich­bar sein? Und in den Nach­bar­län­dern ste­hen ent­spre­chend weni­ger Flä­chen für den regio­na­len Lebens­mit­tel­an­bau zur Ver­fü­gung, Acker­land und Fors­te wer­den für ansäs­si­ge Landwirt:innen zuneh­mend uner­schwing­lich. Abge­se­hen davon kann ein künst­lich ange­leg­tes Bio­top sowie­so kein natür­lich gewach­se­nes Öko­sys­tem erset­zen.

Umweltgerechtigkeit statt Umweltrassismus!

Den betrof­fe­nen Men­schen wird nur schein­bar Gehör geschenkt — von den Tie­ren ganz zu schwei­gen. Umstrit­te­ne Bau­pro­jek­te wer­den öfter in indus­tri­el­len, von Armut und Migra­ti­on gepräg­ten Stadt­tei­len durch­ge­setzt. Dort feh­len den Anwohner:innen die finan­zi­el­len und par­ti­zi­pa­to­ri­schen Mög­lich­kei­ten, sich dage­gen zu weh­ren, z.B. wer­den Men­schen ohne EU-Staats­an­ge­hö­rig­keit bei Bür­ger- und Volks­be­geh­ren nicht berück­sich­tigt. Wir stel­len nicht nur die Bau­pro­jek­te in Fra­ge, son­dern auch den aktu­ell prak­ti­zier­ten Par­la­men­ta­ris­mus, der sich durch Ali­bi-Bür­ger­be­tei­li­gungs­ver­fah­ren einen demo­kra­ti­schen Anstrich ver­leiht, aber vor­ran­gig Kapi­tal­in­ter­es­sen ver­tritt.

Wir for­dern:

  • sofor­ti­ger Pla­nungs­stopp für alle Bau­pro­jek­te, die Natur­räu­me zer­stö­ren
  • kei­ne wei­te­ren Flä­chen­ver­sie­ge­lun­gen und lang­fris­ti­ger Erhalt aller Natur­flä­chen in Ham­burg
  • Ein­hal­tung der Flo­ra-Fau­na-Habi­tat-Richt­li­ni­en der EU
  • Aus­wei­sung von leer­ste­hen­den Gewer­be- und Indus­trie­flä­chen für den Woh­nungs­bau
  • Nach­hal­ti­ge Lösun­gen für bezahl­ba­ren Wohn­raum: Sank­tio­nen gegen Woh­nungs­leer­stand, höhe­re Zweit­woh­nungs­steu­ern, mehr Genos­sen­schafts­mo­del­le, 50% sozi­al­ge­för­der­te Woh­nun­gen
  • Umwelt­ge­rech­tig­keit: erreich­ba­re Natur­räu­me für alle Men­schen im Stadt­teil

Bünd­nis Ret­tet Ham­burgs Natur: Wir unter­stüt­zen das Volks­be­geh­ren ‘Ret­tet Ham­burgs Grün’.