Uns eint das Bewusst­sein, dass ohne Frie­den kein men­schen­wür­di­ges Leben mög­lich ist. Krieg bedeu­tet immer Tod, Zer­stö­rung von Lebens­grund­la­gen, Ver­trei­bung und Flucht.

In der Han­se­stadt Ham­burg leben Men­schen aus nahe­zu 200 Län­dern. Über den Hafen gehen Waren aus allen Tei­len der Welt ein und aus. Doch wer­den hier nicht nur zivi­le Güter ver­schifft, son­dern auch Waf­fen, Muni­ti­on und Kriegs­ge­rät. Wir fin­den, dass sowohl Pro­duk­ti­on als auch Han­del aus­schließ­lich fried­li­chen Zie­len die­nen darf.

Mit der Volks­in­itia­ti­ve wol­len wir dazu bei­tra­gen, der Prä­am­bel der Ham­bur­gi­schen Ver­fas­sung Gel­tung zu ver­schaf­fen. In ihr heißt es: „Die Freie und Han­se­stadt Ham­burg hat als Welt­ha­fen­stadt eine ihr durch Geschich­te und Lage zuge­wie­se­ne, beson­de­re Auf­ga­be gegen­über dem deut­schen Vol­ke zu erfül­len. Sie will im Geis­te des Frie­dens eine Mitt­le­rin zwi­schen allen Erd­tei­len und Völ­kern der Welt sein. Durch För­de­rung und Len­kung befä­higt sie ihre Wirt­schaft zur Erfül­lung die­ser Auf­ga­ben und zur Deckung des wirt­schaft­li­chen Bedarfs aller.“

Inter­na­tio­na­li­tät, Frie­den und Völ­ker­ver­stän­di­gung sind Wer­te, die Ham­burg als Kon­se­quenz aus Faschis­mus und zwei Welt­krie­gen in die Ver­fas­sung über­nom­men hat. Doch in und um Ham­burg pro­du­zie­ren momen­tan mehr als 93 Unter­neh­men Rüs­tungs­gü­ter. Über den Hafen wer­den pro Jahr 1.000 Con­tai­ner mit Muni­ti­on ver­schifft. Das sind drei Con­tai­ner pro Tag – dazu kom­men noch Waf­fen, Pan­zer­wa­gen, Pan­zer, Rake­ten­wer­fer und Kriegs­schif­fe. Trans­por­tiert wird zum Bei­spiel nach Mexi­ko, Bra­si­li­en oder Kolum­bi­en – in Län­der, in denen die Men­schen­rech­te mit Füßen getre­ten wer­den, aber auch nach Sau­di-Ara­bi­en und in die Tür­kei, die damit unter ande­rem im Jemen, in Syri­en und gegen die Kurd:innen Krieg füh­ren. Allein im ers­ten Quar­tal 2020 wur­den trotz der Covid-19-Pan­de­mie Pan­zer­kampf­wa­gen und Kriegs­schif­fe im Wert von 200 Mil­lio­nen Euro expor­tiert.

Auch der Export von Klein­waf­fen, den Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen des 21. Jahr­hun­derts, ist in den letz­ten Jah­ren mas­siv gestie­gen. Im Jahr 2017 wur­den aus Ham­burg Pis­to­len und Sturm­ge­weh­re im Wert von 500.000 Euro ver­schifft – 2018 für fünf Mil­lio­nen und 2019 für mehr als 13 Mil­lio­nen Euro! Und die­ser rasan­te Anstieg hält an. So stie­gen die Expor­te von Pis­to­len über den Ham­bur­ger Hafen im 2 und 3. Quar­tal von 2020, obwohl nach Aus­bruch der Pan­de­mie UN-Gene­ral­se­kre­tär Antó­nio Guter­res zu einem glo­ba­len Waf­fen­still­stand auf­rief, auf jeweils 12,6 und 13,2 Mil­lio­nen Euro! Welt­weit hei­zen Rüs­tungs­expor­te bewaff­ne­te Kon­flik­te und Krie­ge an und zwin­gen Mil­lio­nen Men­schen zur Flucht. Rüs­tungs­rie­sen wie Rhein­me­tall, Krauss-Maf­fei Weg­mann oder die Lürs­sen Werf­ten, zu denen auch Blohm und Voss gehört, machen damit Mil­li­ar­den-Gewin­ne.
Jeder Trans­port von Rüs­tungs­gü­tern ist eine poten­ti­el­le Gefahr für Men­schen­le­ben. Wir wol­len den Trans­port und Umschlag von Rüs­tungs­gü­tern über den Ham­bur­ger Hafen unter­bin­den. Trans­port und Umschlag beinhal­ten im Wesent­li­chen Export und Import sowie das Bela­den, Ent­la­den und Umla­den.

Was sind Rüs­tungs­gü­ter? Rüs­tungs­gü­ter sind sol­che Güter, die vor­ran­gig oder aus­schließ­lich einer mili­tä­ri­schen Ver­wen­dung die­nen. Sie sind abschlie­ßend in der Aus­fuhr­lis­te der Außen­wirt­schafts­ver­ord­nung (AWV, Teil 1 Abschnitt A) auf­ge­zählt. Die Vor­aus­set­zun­gen, unter denen sol­che Güter aus­ge­führt wer­den kön­nen, sind im Außen­wirt­schafts­ge­setz (AWG) gere­gelt. Eine Unter­grup­pe der Rüs­tungs­gü­ter sind die Kriegs­waf­fen, das sind zur Kriegs­füh­rung bestimm­te Waf­fen gemäß § 1 des Kriegs­waf­fen­kon­troll­ge­set­zes (KrWaffKG). Die dazu gerech­ne­ten Gegen­stän­de, Stof­fe und Orga­nis­men sind in der Anla­ge zum KrWaffKG (Kriegs­waf­fen­lis­te) auf­ge­führt. Gesetz und Lis­te fin­den sich auch unter ziviler-hafen.de.

Unser Bünd­nis besteht aus ver­schie­de­nen Frie­dens­or­ga­ni­sa­tio­nen, gewerk­schaft­lich und hoch­schul­po­li­tisch Akti­ven, Grup­pen aus sozia­ler und Kli­ma­be­we­gung, Migrant:innenorganisationen, Men­schen aus reli­giö­sen Zusam­men­hän­gen sowie Künstler:innen. Wir sagen Ja zum Leben! Frie­den bedeu­tet nicht nur die Abwe­sen­heit von Krieg. Frie­den bedeu­tet das respekt­vol­le Zusam­men­le­ben, bedeu­tet Ver­trau­en, Krea­ti­vi­tät und Soli­da­ri­tät jen­seits von Feind­bil­dern und auf Grund­la­ge des Völ­ker­rechts. Wir freu­en uns über wei­te­re Mitstreiter:innen!

Gemein­sam sen­den wir aus Ham­burg das Signal: Stoppt den Trans­port und Umschlag von Rüs­tungs­gü­tern!

Die Bevöl­ke­rung der Han­se­stadt wird mit unse­rer Vor­la­ge ermäch­tigt, dar­über zu ent­schei­den, ob zukünf­tig Rüs­tungs­gü­ter über den Hafen trans­por­tiert und umge­schla­gen wer­den sol­len oder nicht.

Wir wol­len mit der Volks­in­itia­ti­ve dazu bei­tra­gen, dass Ham­burg im Sin­ne sei­ner Ver­fas­sung als Mitt­le­rin des Frie­dens wirk­sam wird.

Unterstützer:innen

Frie­dens­in­itia­ti­ven:

  • Frie­dens­in­itia­ti­ve Eims­büt­tel,
  • Frie­dens­in­itia­ti­ve Nien­dorf,
  • Ham­bur­ger Forum für Frie­den und Völ­ker­ver­stän­di­gung und welt­wei­te Abrüs­tung e.V.,
  • Ham­bur­ger Initia­ti­ve gegen Rüs­tungs­expor­te,

Gewerk­schaf­ten:

  • AK Frie­den des ver.di-Landesbezirk Ham­burg,
  • GEW Ham­burg,

NGOs, Orga­ni­sa­tio­nen und Ver­ei­ne:

  • Ale­vi­ti­sche Gemein­de Ham­burg,
  • ATIF – Almanya Tür­ki­ye­li İşç­il­er Federasyo­nu (Deutsch-Tür­ki­sche Arbeiter:innen Föde­ra­ti­on),
  • attac Ham­burg,
  • Bil­dung ohne Bun­des­wehr (BoB),
  • Kon­fö­de­ra­ti­on der Gemein­schaf­ten Meso­po­ta­mi­ens in Deutsch­land (KON-MED),
  • Deut­sche Frie­dens­ge­sell­schaft-Ver­ei­nig­te Kriegs­dienst­geg­ne­rIn­nen (DFG-VK) Ham­burg,
  • DIDF Ham­burg (Föde­ra­ti­on Demo­kra­ti­scher Arbei­ter- ver­ei­ne e.V.),
  • Flücht­lings­rat Ham­burg,
  • IPPNW-Ham­burg,
  • Lam­pe­du­sa in Ham­burg,
  • Natur­Freun­de Ham­burg e.V.

Par­tei­en:

  • AG Frie­den der DKP Ham­burg,
  • AG Frie­den und Inter­na­tio­na­le Poli­tik der LINKEN Ham­burg,
  • LAG Waf­fen­ex­por­te stop­pen der LINKEN Ham­burg,

Stu­die­ren­den­or­ga­ni­sa­tio­nen:

  • AK Frie­dens­wis­sen­schaft HAW Ham­burg,
  • AStA der HAW Ham­burg,
  • FSR Sozi­al­öko­no­mie der Uni Ham­burg
  • Refe­rat für inter­na­tio­na­le Stu­die­ren­de (RiS) im AStA der Uni­ver­si­tät Ham­burg,